Ja, viele Zeit ist ins Land gegangen seit die RPC ihre Tore geschlossen hat. Aber wir haben die Zeit gut genutzt und unser Videomaterial gesichtet, sortiert und neu geordnet. So nach und nach entstand dann daraus auch unser zweites Messevideo (das erste war über die SPIEL’08).
Aber vielleicht der Reihe nach. Denn angefangen hatte das Vorhaben natürlich schon wesentlich früher – ich glaube so im Februar. Da hatten wir die Planungen für den Termin angefangen und auch schon die Kandidaten für die Interviews auf der Messe rausgesucht. Das war gar nicht so einfach, denn auf der RPC war einfach eine unheimlich große Menge an Ausstellern und Händlern aus dem LARP-Bereich angemeldet. Wenn man da nur in seiner Freizeit und am Wochenende mit der Kamera durch die Hallen rennt, wird die Zeit schon knapp. Also haben wir uns erst einmal eine Liste mit absolut wichtigen Interviewpartnern gemacht. Parallel dazu kamen dann auch die Überlegungen, was die Leute (unsere Zuschauer) eigentlich bei den verschiedenen Ausstellern interessieren könnte. Man will ja Allgemeinwissen nicht unbedingt noch mal wiederholen und vielleicht eher große Unklarheiten klären oder interessante Fakten erfragen.
Tja, und so ging es dann mit einem Kofferraum voller Ausrüstung (OK, nur drei Koffer und ein Stativ) dann erst einmal am Freitag abend nach Mönchengladbach. Kein Hotel in Köln heisst gute Kumpels anschnorren für Schlafplatz. Nachdem dann am Samstag morgen auch quasi alle noch mal ausgiebig ausgepennt, gefrühstückt und geduscht hatten, konnten wir uns so langsam auf den Weg machen. Samstag mittag, Messetag, Kölner Innenstadt, Baustellen – Arghhh. Gefühlte 12 Stunden später (Navi zwischendurch zweimal ausgefallen) in einem eng besetzten Saab kommen wir dann endlich gegen 12 Uhr auf der Messe an. Mist, schon zwei Stunden verpasst. Wir verabschieden uns von unserer Mitschlafgelegenheit und verabreden uns für den Abend und die Rückfahrt.
Gleich mal Kamera aufbauen und ein paar Takes von der Gebäudefront machen. Julian versucht ein paar Anmoderationsversuche vor dem Eingang – klappt ganz gut. Die Beton-Mimik geht bestimmt bald von selbst weg 😀
Mit den Freikarten kamen wir dann auch ganz einfach rein. Zweites Mal aufbauen und ein paar Einstellungen von Besuchermassen am Eingang filmen. Dann weiter in die Hallen und wir sind zum ersten Mal richtig überrascht. Wir wussten zwar schon, dass die RPC groß sein würde, aber das Ding war ja riesig. Das Rollenspieler-Herz schlägt gleich viel höher.
Pen&Paper Runden, Table-Top Tische, sehr viele LARP Händler, Aussteller und Orgas aber auch ein großer Aussenbereich und Computerspiele erwarten uns. Unmöglich, alles intensiv anzuschauen. Überall Stände, aber wir kämpfen uns weiter in die nächste Halle – wollen erst mal ein paar Kollegen treffen. Da die gerade unterwegs sind, beginnen wir beim ersten Interviewpartner. Wir kramen unsere Notizen raus und unterhalten uns erst einmal ungezwungen, um die wichtigen Fragen anzusprechen und für das Interview zu klären. Ein bis zwei Einstellungen vom Stand gedreht, und dann geht es auch schon los. Kurze Einleitung, die Fragen und Antworten fliegen hin und her. Julian scheint sich gut zu unterhalten, ich überprüfe die Kamera und den Ton – passt alles ganz gut. Dann sind wir auch schon mit dem ersten Interview durch. Ich schaue auf die Uhr – insgesamt 30 Minuten gebraucht, das muss schneller werden. Aber erst mal abbauen und nächsten Interviewpartner auf unserer Liste suchen.
Allgemeines Meet-and-Greet in den nächsten Stunden, denn man kennt ja doch den einen oder anderen Besucher oder Aussteller. Wir tingeln von einem Interview zum nächsten. Zwischendurch finden wir auch noch echt interessante Sachen, die vorher gar nicht geplant waren und filmen sie auch noch. Irgendwann wird allerdings die Zeit knapp und wir merken, dass von unserer tollen Liste mit Wunschpartnern nur recht wenige abgearbeitet sind. Die Must-Have Klassifizierung war schon sehr hilfreich, um wenigstens die Leute abzuklappern, für uns am interessantesten waren .
Wir treffen abends dann wieder unsere Kumpel aus Mönchengladbach und fahren erst einmal nach einem arbeitsreichen Tag zurück. Am nächsten Morgen werfen wir dann den ursprünglichen Plan über den Haufen, gleich wieder nach Bremen zu fahren. Wir haben immer noch die Dauerkarten, einen vollen Tank und ein paar zusätzliche Drehstunden auf der Messe werden bestimmt nicht schaden. Also auf dem Rückweg nach Hause einen kurzen Umweg über Köln genommen. War eine gute Entscheidung und wir können noch ein paar Interviews zusätzlich aufnehmen. Mit 1,5 Stunden Video-Material auf Band geht es dann am Sonntag Nachmittag erschöpft aber glücklich endlich gen Heimat.
Wochen später sind die Beiträge dann in die richtige Reihenfolge gebracht und geschnitten. Musikauswahl für die ganzen kurzen Einleitungen vor den Interviews wird gemacht, und zur Sprecherlautstärke eingepegelt. Ton-Nachbearbeitung, Bildkorrektur und diverse Animationen verbrauchen noch die letzten Tage, und dann ist das gute Stück fertig, und wir auch 😀
Viele Grüße,
Daniel